Die Lehre der Kabbala
Die Lehre der Kabbala

Die Lehre der Kabbala

Erste Anzeichen zur Entwicklung der Kabbala(h) gehen auf das dritte Jahrhundert n. Chr. zurück. Damals wurde ein Buch namens „Sefer ha-Razim“ verfasst. So entstand eine Gruppierung innerhalb des Judentums, welche sich dem Mystischen und Magischen hingeben wollte.

Was wir heute unter der Kabbala verstehen, fand seinen Ursprung jedoch erst im 12. Jahrhundert. Gefundene Schriftstücke und Aufzeichnungen führen nach Südfrankreich. Von Beginn an verstand sich die Kabbala als eine Art Geheimlehre. Sie wurde aus einer eigenen Tradition heraus geboren und über die Jahrhunderte weitergegeben.

Damalige Verfasser nannten sich „Empfänger“ oder „Angenommene“. Ihr Wissen resultierte aus den Geschichten von Adam und Eva. Auserwählte Menschen gaben dieses Wissen bis zu ihnen weiter.

Doch im 19. Jahrhundert wollten viele jüdische Gelehrte die Kabbala in dieser Form nicht mehr weitergeben. So verlor sie das Interesse der Gemeinde. Nur wenige blieben Anhänger dieser Lehren. Bis es im 20. Jahrhundert eine Wiederentdecken durch Gershom Scholem gab. Ab den 1960er-Jahren arbeitete Philipp Berg dann an der Errichtung des ersten Kabbalah Centre. Womit sich die Überlieferungen in die Moderne übertragen konnten.

Inhaltsverzeichnis

Worum geht es im Hauptwerk der Kabbala?

Im Kern will die Kabbalah einige wesentlichen Lehren übermitteln. Wer sich dieser annimmt, zählt zu den Kabbalisten, also den „von Gott aufgenommenen“ Personen.

Der Mensch im Zentrum des Universums: In der Kabbala-Lehre bezieht man sich auf Mikro- und Makrokosmos. Dies wird auch als „Oben“ und „Unten“ ausgedrückt. Wobei der kleinere Part vom Menschen dargestellt wird. Alles was Gott im Universum erschuf, kommt auch im Menschen vor. Deshalb ist er so tief mit allem verwurzelt.

Sephiroth: Es existieren zehn göttliche Emanationen. Ihre Namensgebung stammt aus dem Hebräischen. Jeder Sephiroth steht für ein philosophisches oder theologisches Denkmodell. Alle zusammen stellen das Göttliche in seiner Vollkommenheit dar. Weshalb sie auch als göttliche „Urpotenzen“ bezeichnet werden.

Der Weltenbaum: Eben diese Sephiroth durchziehen alle Ebenen des Seins und formen damit den Weltenbaum. So stellt die Kabbala den Menschen dar und wie er mit allem im Universum verflochten ist. Er kann sich demnach nicht entziehen. Viel mehr noch, der Mensch wird von universellen Kräften beeinflusst. Hierbei findet ein Wechselspiel statt, sodass auch die Kabbala-Gelehrten an ihre Einflussnahme auf das Universum glauben.

Stufen der Weisheit: Weiterhin steht in der Kabbala geschrieben, dass es nur vier Weise zu Lebzeiten ins Paradies schafften. Drei von ihnen kamen nur wenige Schritte weit, Rabbi Akiba kehrte als einziger zurück. Während ihrer kurzen Anwesenheit im Paradies, erlernten die Suchenden wichtige Fähigkeiten. Dem Glauben nach, können diese sogar vererbt werden und leben deshalb bis heute in uns weiter.

Überwindung vom Alltags-Ich: Insgesamt verfolgt die Kabbala das Ziel eines höheren Bewusstseins. Dessen Wahrnehmung und Fähigkeiten gehen über das gewöhnliche Alltags-Ich hinaus. Um dies zu erlangen, lehrt die Kabbala eine Reihe von geheimen Techniken. Sie müssen vom Lehrer an den Schüler weiter gegeben werden. Manches kann er nur durch eigene Erfahrung erleben.

Der Kabbalah Lebensbaum mit den Namen der 10 Sefirot auf hebräisch.

Kabbalah Tree of Life
RootOfAllLight, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Theoretische und praktische Kabbala

Weil die zu erwerbenden Kräfte sehr mächtig sind, wollen sich die Gelehrten vor Missbrauch schützen. Weshalb nicht jeder Schüler dieser Lehre werden darf. Zunächst muss sich der Schützling in der theoretischen Kabbala beweisen. Dabei wird ihm vieles mündlich gelehrt, manches Wissen eignet er sich aus den alten Schriften an.

Hat er sich schlussendlich als „würdig“ erwiesen, weiht man ihn in die praktische Kabbala ein. Diese beinhaltet magische und mantische Praktiken. Was dabei geschieht, wird streng geheim gehalten. Weshalb die Kabbala, wie wir sie heutzutage kennenlernen, fast ausschließlich im theoretischen Bereich bleibt.

Kabbala für Anfänger: So finden Sie den Einstieg

Wenn Sie nun nach einer Möglichkeit zum Einstieg suchen, gelingt dies nur auf zwei Wegen. Denn im Internet gibt es lediglich ein paar Definitionen sowie Randinfos zum Nachlesen.

Wie schon erwähnt, wird die Kabbala durch Bücher und Lehrer übermittelt. Wenn Sie nicht gerade jemanden kennen, welcher mit dieser Lehre vertraut ist, bleiben Ihnen nur die Bücher. Davon sind die Gelehrten absolut überzeugt. Wie dieses Video beweist:

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Nachfolgend möchten wir Ihnen deshalb lesenswerte Kabbala-Bücher kurz vorstellen.

Der Baum des Lebens – Kabbalah der Unsterblichkeit

In diesem Buch geht es um eine Bestandsaufnahme unseres oftmals hektischen Alltags. Dann kehrt der Autor Elias Rubenstein ein und erklärt, wie die Kabbala zu mehr Ausgeglichenheit verhilft.

Sein Versprechen: „Finden Sie für sich die Antworten auf die wichtigsten Grundfragen des Lebens und entdecken Sie das spannende Mysterium der Bibel.“

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Lehrbuch der Mystischen Kabbala: Strukturprinzipien des Göttlichen

Johan Kirschner verspricht, mit diesem Buch die Brücke zur praktischen Kabbala zu bauen. Sein Buch versteht sich als Gesamtwerk und schließt somit auch die magischen Aspekte der Lehre mit ein.

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Kabbala für Fortgeschrittene

Der Einstieg über geeignete Bücher stellt den besten Weg für Sie dar. So lässt sich schnell und günstig herausfinden, ob Sie Ihr Wissen dahingehend vertiefen wollen. Falls ja, können Sie folgende Möglichkeiten ausschöpfen.

Lebensanalyse: Ein Gelehrter wird Sie zum Beratungsgespräch bitten oder zumindest telefonisch mit Ihnen sprechen. Er führt dabei eine Lebensanalyse auf Grundlage der Kabbala durch. Auf diese Weise sollen Sie erfahren, welche ihre echten Lebensaufgaben sind. Manch Gelehrter geht noch weiter und will die wahren Ursachen von Erkrankungen finden.

Orakel / Tageskarte / Zahlen: Ähnliche der Lebensanalyse, will ein Kabbala-Orakel Ihnen helfen. Eine geübte Person soll in der Lage sein, Ihre Zukunft vorherzusehen. Der Begriff „Tageskarte“ bezeichnet dabei den eintägigen Zugang gegen Geld. Vereinzelt gibt es aber auch kostenlose Orakel. In diesem Zusammenhang wird die Entschlüsselung der kabbalistischen Zahlen angeboten. Dieses Zahlenrätsel ist schwer in Worte zu fassen. Sie müssen es vor Ort gezeigt bekommen.

Horoskop: Die nett gemeinten Sätze aus Zeitungen sind Ihnen sicherlich bekannt. Ein Kabbala-Horoskop geht mehr in die Tiefe. Die eben erwähnte Numerologie spielt dabei eine wichtige Rolle.

Armbänder: Wenngleich sich bei der Kabbala vieles im Geiste abspielt, wollen ihre Anhänger den Glauben auch physisch repräsentieren. Am beliebtesten sind Kabbala Armbänder. Meistens in Rot gefertigt, besitzen sie eine Vielzahl von Knoten mit symbolischer Bedeutung. Darüber hinaus gibt es Anhänger zu kaufen. Bspw. mit den 7 Chakren, welche durch bunte Steine symbolisiert werden. Oftmals enthält der Kabbala-Schmuck auch hebräische Schriftzeichen, um eine Botschaft zu übermitteln.

Unterschiedliche Schriften der Kabbalah

Weil diese Lehre schon viele Jahrhunderte alt ist, wurde sie mit der Zeit unterschiedlich interpretiert. Was zu Beginn etwas verwirrend erscheint, aber später einen Sinn ergibt. Während den Jahrhunderten zog die Kabbala-Lehre immer weitere Kreise. Hier sind ein paar der wichtigsten Entwicklungsschritte:

Kabbala im 14. Jahrhundert & Der Zohar

Ihren Ursprung fand die Lehre in Südfrankreich. Etwa zwei Jahrhunderte später, gelangten die Schriften nach Nordspanien. Dort wurde sie als „Prophetische Kabbala“ deklariert. Aber die Expansion fand auch in die andere Richtung statt. Noch vor dem 14. Jahrhundert prägte sich der „Chassidismus“ in Deutschland aus.

Doch zurück zum spanischen Judentum und wie dort „Das Buch des Glanzes“ (Zohar) entstand. Dessen Inhalte hat hauptsächlich ein Mann namens Mosche de Leon geschrieben. Die darin enthaltenen Lehren sollen auf das 2. Jahrhundert und den Rabbinen Shimʿon bar Jochaj zurückgehen.

Der Zohar gilt weiterhin als heilig und stellt eines der wichtigsten Werke innerhalb der Kabbalah dar.

Lurianische Kabbala

Aus der Geschichte wissen wir, dass die Juden aus Spanien vertrieben wurden. Sie fanden Zuflucht im israelischen Safed von Galiläa. Ein neues Zentrum der Kabbala-Lehre war gefunden und Isaak Luria trug das Meiste dazu bei. Weshalb auch von der „Lurianischen Kabbala“ gesprochen wird.

Gott hat sich ab dem 15. Jahrhundert zurückgezogen, um der Welt Platz für ihre Entwicklung zu geben. Göttliche Lichtfunken sprühten und das Konzept der Seelenwanderung wurde aufgegriffen. Der Mensch erhielt seitdem die Aufgabe, die Welt in ihrer göttlichen Existenz wieder herzustellen.

Christliche Kabbala

Etwa zur selben Zeit nahmen sich auch die Christen der Kabbala-Lehren an. Giovanni Pico della Mirandola fühlte sich als erster Vertreter auserkoren. Wobei vor allem versucht wurde, in den Schriften einen christlichen Ursprung zu finden. Auch die griechische Philosophie hielt Einzug in die christliche Kabbala.

Mit diesem Glauben wurden viele der uralten Lehren und Autoren als unwahr hingestellt. Schließlich konnte man nur die christliche Theologie als wahres Werk Gottes zulassen. In dieser Zeit gab es einige okkultische Abspaltungen, weil nicht jeder dem Vorgehen der christlichen Kirche glaubte.

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts kam es dann zur starken Abwehr von der Kabbala. Das Christentum bezichtigte die Gelehrten der Hexerei, weil sie sich mit magischen Ritualen beschäftigten.

Verlust & Wiederentdeckung der Kabbala

In Safed geboren, zog die lurianische Kabbala weite Kreise. Elemente wurden nicht nur im osteuropäischen Chassidismus gefunden. Gleichzeitig kam es zu einer Vereinfachung der Schriften. Was in einem gesteigerten Interesse mündete.

Allerdings hielt der Trend nicht ewig an. Bis zum 19. Jahrhundert verlor die Kabbala fast alle ihre Anhänger. Als Begründung führten die Gegner an, dass das Christentum zu viel Einfluss genommen hatte.

Die Lehren in ihrer heutigen Form wird als „Hollywood-Kabbala“ bezeichnet. Zurückzuführen darauf, dass einige namhafte US-Schauspieler zu ihren Anhänger zählen. 

Berühmte Kabbalisten und ihre spirituelle Hinterlassenschaft

– Rabbi Akiva

Rabbi Akiva war ein bedeutender jüdischer Gelehrter und Kabbalist des 2. Jahrhunderts n.Chr. Er gilt als einer der größten Talmud-Gelehrten aller Zeiten und seine Lehren haben bis heute großen Einfluss auf das Judentum.

Eine seiner wichtigsten spirituellen Hinterlassenschaften ist die Idee, dass alle Dinge im Universum miteinander verbunden sind – sowohl physisch als auch spirituell. Diese Vorstellung bildet eine Grundlage für viele kabbalistische Konzepte wie zum Beispiel die Seelenwanderung oder Reinkarnation.

– Rabbi Shimon bar Yochai

Ein weiterer berühmter Kabbalist war Rabbi Shimon bar Yochai, dessen Leben im 1. Jahrhundert n.Chr stattfand. Er wird oft mit dem Buch Zohar in Verbindung gebracht – einem wichtigen Werk innerhalb der Kabbala-Literatur.

Die Lehren von Rabbi Shimon betonen den Wert von Meditation sowie die Bedeutung eines persönlichen Beziehungs zu Gott durch Gebete und mystische Praktiken.

– Rabbi Moshe Cordovero

Ein weiterer wichtiger Kabbalist war Rabbi Moshe Cordovero, der im 16. Jahrhundert lebte und als einer der bedeutendsten Vertreter der Schule von Safed gilt. Seine Lehren betonten die Einheit Gottes sowie die Bedeutung des Studiums und Verständnisses der hebräischen Sprache für ein tiefes Verständnis von Kabbala.

– Rabbi Isaac Luria („Ari“)

Schließlich gibt es noch den Ari (Isaac Luria), einen bedeutenden jüdischen Mystiker aus dem 16.Jahrhundert in Safed (Israel). Der Ari hat maßgeblich zur Entwicklung moderner Formen der Kabbala beigetragen und seine Schriften beeinflussen noch immer zahlreiche Menschen weltweit.

Seine Theorien über das Wesen Gottes sowie über kosmologische Zusammenhänge waren bahnbrechend für ihre Zeit – sie führten dazu, dass sich viele Juden stärker mit ihrer Spiritualität auseinandersetzen und nach einem tieferen Verständnis der Welt suchen.

 

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